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Talmud Thora Schulen in Deutschland 1945 - 1950

Schriftzug Talmud Thora Schulen in Deutschland 1945 - 1950 Hebräisch: bereschit...

Organisationen

Agudath Harabanim

Im August 1946 etablierte sich in München, unter Leitung des Rabbiners Samuel Snieg, mit der Agudath Harabanim ein rabbinischer Rat, dessen Repräsentanten in vielen Lagern und Gemeinden vertreten waren und dort die Einrichtung von Betsälen beziehungsweise die Wiederherstellung von geschändeten oder zerstörten Synagogen vorantrieben sowie alle religiösen Aufgaben und Zeremonien überwachten. Führend dabei waren zunächst Rabbiner aus Ungarn und der Slowakei. Erst mit der Massenflucht aus Polen im Jahr 1946 gelangten auch verstärkt polnische Rabbiner in die DP-Camps. Der Agudath Harabanim gehörten zwischen 57 und 90 Rabbiner an.

Datum: 13.03.2024 um 11:48

Agudath Israel

Die „Vereinigung Israels“ wurde 1912 in Kattowitz als orthodoxe Antwort auf den politischen Zionismus gegründet und wollte alle strenggläubigen Juden in Europa und den USA vereinen. Die Agudath Israel vertrat die Ansicht, dass der Staat Israel nicht von Menschen gegründet werden könne. Nach dem Krieg relativierte die Organisation ihren Standpunkt und beteiligte sich am Aufbau des jüdischen Gemeinwesens. Die internationale Organisation war auch in den DP-Camps in Deutschland tätig.

Datum: 17.07.2014 um 20:00

American Jewish Joint Distribution Committee

Die unter dem Kurznamen „Joint“ bekannte amerikanisch-jüdische Wohlfahrtsorganisation wurde 1914 gegründet. Ziel war es, die Juden in Palästina und Osteuropa wirtschaftlich zu unterstützen. Dabei förderte der Joint u. a. landwirtschaftliche Projekte und half nach der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten zunächst bei der Emigration von deutschen, österreichischen und tschechischen Juden.

Obwohl die Organisation große Anstrengungen unternahm, so viele Menschen wie möglich aus dem Machtgebiet der Deutschen zu retten, blieben doch Millionen dem NS-Terror ausgeliefert. Daher versuchte der Joint auch das Elend der Juden in den Ghettos mit Hilfslieferungen etwas zu lindern.

Nach der Befreiung legte die US-Hilfsorganisation ein einzigartiges Notprogramm für die überlebenden Juden in Europa auf. Neben der Lieferung von Nahrung, Kleidung und Medikamenten schickte der Joint Lehrer, Ärzte sowie Krankenschwestern in die DP-Camps, finanzierte Ausbildungsstätten und ließ Schulbücher und religiöse Schriften drucken.

Zudem wurden Ritualgegenstände, wie etwa Tallitot, Tefillin und Mesusot zur Verfügung gestellt und koscheres Fleisch verteilt – wie auch zu Pessach tonnenweise Mazzot. Ab Ende der 1940er Jahre übernahm der Joint in vielen Fällen zudem die Reisekosten für die Auswanderung der DPs.

Datum: 17.07.2014 um 20:00

Misrachi

Akronym aus Merkas Ruchani (Geistiges Zentrum). 1902 in Wilna gegründete religiös-zionistische Bewegung. Misrachi lehnte sowohl die antizionistische Position der jüdischen Orthodoxie wie auch die areligiöse Haltung der Zionisten ab. Vertreter der Misrachi betätigten sich in den Camps politisch und beteiligten sich an den Wahlen zur jüdischen DP-Selbstverwaltung.

Datum: 17.07.2014 um 20:00

Vaad Hatzala

Das „Rettungskomitee“ wurde 1939 von orthodoxen Rabbinern in den USA und Kanada gegründet, um insbesondere osteuropäische Rabbiner und Religionsstudenten vor dem sicheren Tod durch die Nationalsozialisten zu retten. Nach der Shoa unterstützte der Vaad Hatzala die Überlebenden in den DP-Camps sowohl bei ihrer spirituellen Rehabilitation als auch materiell und warb für die Auswanderung von strenggläubigen Juden in die USA, um die dortige Orthodoxie zu stärken: Die US-Regierung gestattete Rabbinern und Jeschiwa-Schülern – außerhalb der Quote – die freie Einreise ins Land.

Datum: 17.07.2014 um 20:01